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Moving Map im Flugzeug, dargestellt auf Handheld Computern

 

Generelles

 

Diese Beschreibung soll ein wenig Licht in die o.g. Problematik bringen.

Sie ist auch für blutige Einsteiger gedacht, so dass manches scheinbar

Selbstverständliche trotzdem erläutert wird.

 

I. Möglichkeiten

 

1. Handheld Computer

 

Die Darstellung einer Moving Map kann mit nahezu jedem Handheld

realisiert werden:

 

-         IPAQ

-         Palm

-         Visor

-         Casiopeia

-         Etc.

 

Hierzu sind zwei Bedingungen zu erfüllen:

 

1)     Das Handheldgerät muß mit einem der Betriebssysteme ausgerüstet sein:

 

-         Windows CE

-         Palm OS

 

2)     Das Handheldgerät muß eine serielle Schnittstelle besitzen.

 

 

Diese Bedingungen werden von nahezu jedem Handheld Computer erfüllt.

 

2. GPS Quelle

 

Für das erkennen der augenblicklichen Position des Flugzeuges muß ein GPS – Quelle im Flugzeug vorhanden sein. Diese Quelle besteht aus einer GPS – Antenne UND  einem GPS – Empfänger. Manche Quellen wie z.B. viele portable Garmin GPS – Empfänger besitzen eine bereits eingebaute Antenne.

 

Die einzige Bedingung, die der GPS – Empfänger erfüllen muß: er muß eine Schnittstelle haben, die in der Lage ist Signal im NMEA – Standard zu versenden. Nahezu alle GPS Empfänger haben diese Möglichkeit. Selbst uralte Garmin Geräte, die man für 100€ in ebay ersteigern kann haben meist diese Schnitstelle. Die Garmin Homepage hilft auch bei alten Geräten mit Technischen Daten und Belegungsplänen. (www.garmin.com)

 

Eine GPS Quelle kann auch ein Logger sein.

 

3. Software

 

3.1 Navigation

 

Für die Darstellung der Moving Map auf dem Handheld muß eine Software aufgespielt werden. Hier ist das Betriebssystem entscheidend:

 

Auf Windows CE Handheld läuft z.B.

 

WinPilot (www.volkslogger.de)

PocketStrePla (www.strepla.de)

Karten Software (www.karten-team.de).

 

Auf Palm OS läuft z.B.

 

Soaring Pilot (www.soaringpilot.org) ,

oder LSMap (www.people.freenet.de/LS-Map ).

 

Für beide Systeme gibt es auch sog. ShareWare (kostenlose Software) die man aus dem Internet laden kann. Dieser Punkt kostet also nicht unbedingt Geld.

 

Die reine Software (egal welche der o.g.) hat zunächst einmal KEINE Flugplätze, KEINE Wedepunkte, keine Karten und erst recht keine Flugbeschränkungsgebiete!!!! Die reine Software ist lediglich in der Lage, die exakte Position des Flugzeuges in Koordinaten anzuzeigen und weitere Daten, wie Höhe, Geschwindigkeit, etc.

 

Nachdem die Software auf dem Handheld läuft muß er zusätzlich mit weiteren Daten gefüttert werden:

 

3.2 Wendepunkte

 

Um zumindest grob zu wissen, wo man ist, sollte man Flugplätze in der Moving Map angezeigt bekommen. Z.B. unter Soaring Pilot wird auf vielen Geräten auch nur eine Anzeige möglich sein, bei der die Flugplatzposition mit Name bezogen auf die Position des Flugzeuges dargestellt wird. Viele unter Palm OS laufende Rechner sind zu langsam, um noch andere Daten, wie z.B. Beschränkungsgebiete anzuzeigen.

 

Die beste Quelle die mir bekannt ist, bei der man Flugplatzdaten und Wendepunktdaten bekommt ist auch noch kostenlos!!: http://www.segelflug.de/segelflieger/michael.meier/

In den Daten habe ich bisher keine Fehler gefunden, obwohl so um die 200h damit durch die Gegend geflogen bin. Ein großes Kompliment und ein noch größeres Dankeschön an Michael Maier!! Ganz besonders toll finde ich die Tatsache, dass die Flugplatzfrequenzen angegeben sind.

 

Nur am Rande: die von manchen anderen kolportierten Daten, wie z.B. die eines amerikanischen Software – Produzenten sind zum Teil richtiger Müll. Wenn Beschränkungsgebiete fehlen oder schlicht falsch sind, mag das noch in Ordnung sein, man hat ja noch Karten, aber das Fehlen von Flugplätzen geht über meine Toleranzgrenze hinaus.

 

3.3 Karten

 

Ganz toll ist natürlich, wenn man das Flugzeug in der Moving Map über einer Karte fliegen sieht. Meines Wissens ist das nur auf Windows CE basierten Handheldgeräten möglich. Dazu muß das Handheldgerät auch mit Kartendaten gefüttert werden. Hierbei muß man zwischen zwei Versionen unterscheiden:

 

-         eingescannte Karten

-         Vektorkarten

 

Der Vorteil der eingescannten Karte (z.B. Pocket StrePla) ist, dass sie identisch mit der so bekannten ICAO Karte ist.

Der Vorteil der Vektorkarte (z.B. WinPilot) ist, dass sie zusätzliche Daten, wie z.B. Geländehöhen an der aktuellen Position angibt.

 

Ich persönlich kann mit beidem gut leben. Für Motorflug würde ich die eingescannte Lösung vorziehen, für Segelflug eher die Vektorlösung.

 

3.4 Beschränkungsgebiete

 

Ein weiterer, ganz wichtiger Punkt ist die Möglichkeit der Darstellung von Beschränkungsgebieten. Nur so ist es möglich „haargenau“ am Rand eines Beschränkungsgebietes vorbeizufliegen.  Hierzu müssen noch weitere Daten in den Handheld gespeichert werden. Diese sind meist herunterladbar über die Page der Navigationssoftware.

 

Ich möchte an dieser Stelle ein Dickes Lob an das StrePla Team loswerden, dass die Möglichkeit bietet, aktualisierte Luftraumdaten kostenlos für nahezu jede Navigationssoftware zu erstellen.

 

3.5 Flugzeugpolare

 

Damit das Programm auch als Endanflugrechner funktionieren kann, muß eine richtige Flgzeug - Polare eingegeben werden. Für die meisten Programme und die meisten Flugzeuge sind Polaren herunterladbar. Eine Beispielpolare gibt es in jedem mir bekannten Programm. Sollte eine Polare für das eigene Flugzeug nicht im Internet zu finden sein, lässt sich die Beispielpolarendatei sehr einfach verändern:

 

Sie kann mit dem Windows Editor editiert werden eine solche Datei ist meist nur ein, zwei Zeilen lang.

 

4. Verbindung GPS / Handheld

 

Für die Übermittlung der Daten vom GPS – Empfänger zum Handheld muß eine Verbindung zwischen diesen beiden Geräten hergestellt werden. Wenn beide Geräte eine eigene Stromversorgung haben reichen dafür zwei Drähte:

 

-         Masse

-         Datenkabel

 

Bereits mit diesen zwei Polen kann eine Moving Map dargestellt werden.

 

Manche Kombinationen von Programm und GPS Empfänger bieten die Möglichkeit z.B. den Logger vom Handheld aus zu programmieren, dann ist noch eine weitere Leitung notwendig.

 

5. Stromversorgung

 

Wie der Teufel so will, müssen die Geräte auch noch mit Strom versorgt werden, denn in der Regel sind die Batterien nicht für einen langen Betrieb ausgelegt. Speziell die IPAQ´s von Compaq sind NICHT für einen ununterbrochenen Betrieb von mehreren Stunden ausgelegt.

 

Weil zudem die Handheld Geräte zum Teil über kurioseste Spannungen (3,7V z.B bei einigen Palm, oder 5V bei IPAQ) gespeist werden wollen, ist hier (wenn es preiswert sein soll) eine „Lizenz zum Löten“ sehr vorteilhaft.

 

6. Logger

 

Ein Logger zeichnet in ganz kurzen Abständen die Position des Flugzeuges auf und schreibt eine sogenannte igc - Datei. Aus dieser Datei kann man anschließend auf dem Computer den exakten Flugweg bestimmen. Mittlerweile gibt es Programme, wie z.B. StrePla, die den Flugweg auch animiert darstellen, wo auf dem Computer ein richtiger Film läuft, dass ein Flugzeug über einer Geländekarte fliegen lässt. Zusätzlich ist es möglich, alle nur erdenklichen Statistiken zu erstellen (Schnittgeschwindigkeit, Steigwerte, wie war das durchschnittliche Steigen zwischen 14Uhr12 und 15Uhr36, in welche Richtung wurden die Kreise vor allem geflogen, etc, etc...). 

Ein Logger ist eigentlich nur für den Wettbewerbspiloten notwendig. Egal ob bei einem zentralen, oder dezentralen Wettbewerb, ohne geht es mittlerweile fast nicht mehr. Einige Programme, wie z.B. WinPilot können auch ohne Logger eine IGC Datei schreiben, sie reicht vollkommen um sich die eigenen Flüge anzusehen, sie ist aber als Dokumentation bei Wettbewerben nicht zulässig.

 

Ein Logger kann generell NMEA Daten herausgeben. Weitere GPS Empfänger sind nicht nötig.

 

7. Halterungen

 

Irgendwo muß das ganze „Gerödel“ ja rein. Im Extremfall hat man folgende Gegenstände im Flugzeug unterzubringen:

 

-         Stromversorgung GPS

-         GPS Empfänger

-         GPS Antenne

-         Handheld

-         Stromversorgung Handheld

 

Das ganze ist auch noch mit Kabeln verbunden. Ich habe Lösungen gesehen, bei denen Vereinskollegen das ganze mit Saugnäpfen im Flugzeug befestigen. Das Chaos ist perfekt. Ich rate dringend davon ab.

 

Es gibt mittlerweile Lösungen, die es ermöglichen, das ganze in einer kompakten Einheit unterzubringen

 

-         www.volkslogger.de

-         www.k6-team.de

-         www.pewe.de

-         www.drgaida.de

 

Vor und Nachteile werde ich nicht darstellen. Da die letzte Lösung von mir ist, bin ich befangen

 

8. Kosten

 

Hier ist die Bandbreite gewaltig:

 

-         ca. 200€ für die einfachste Version bestehend aus Garmin GPS und Palm Handheld, mit. z.B. Soaring Pilot.

-         ca. 7.000€ für eine zwei - Schirm Version mit farbiger Moving Map auf einem Schirm und künstlichem Horizont auf dem anderen

 

Trennen würde ich:

 

1        zwischen denen, die einfach nur wissen wollen, wo sie sind, da reichen einfach die ca. 200€

2        denen, die in Wettbewerben fliegen und einen Logger mit einer MovingMap kombinieren und die ca. 1000€ aufbringen müssen

3        denen für die die Avionik auch im Segelflugzeug nicht teuer genug sein kann ( Preise nach oben offen)

 

Die nächsten Überlegungen beziehen sich auf die ersten beiden Gruppen.

 

II. 1 Preiswerte Lösung

 

Die preiswerte Lösung wird erläutert anhand der Kombination:

 

Garmin GPS

Palm (z.B. Vx)

Soaring Pilot

 

Um diese Kombination miteinander zu verbinden sind folgende Schritte notwendig:

 

Herstellung des Datensignals zwischen Garmin und Palm. Hierzu muß in den meisten Fällen ein Kabel gelötet werden, weil es für die wenigsten Kombinationen fertige Kabel gibt. Stecker gibt es z.B. bei:

 

www.trautenberg.net

 

 www.handy-datenkabel.de/deutsch/produkte/datenstecker/index_pdastecker.htm

 

Die Steckerbelegung des GPS gibt es beim GPS Hersteller z.B. www.garmin.com .

Die Steckerbelegung des Handheld gibt es beim Handheld Hersteller z.B. www.palm.com .

 

Es sind jeweils nur die Masse und die Datenleitung zu Verbinden.

 

b)  Software auf den Handheld aufspielen. Dieses erfolgt in mehreren Schritten:

 

SPTERM auf dem eigenen Computer einrichten für die Verbindung zwischen Palm und Computer

 

Soaring Pilot auf den Handheld spielen

 

Flugplatzdatenbank / Wendepunktdatei erstellen (z.B. aus WELT 200) und auf den Palm spielen (hier unbedingt die Baud Rate sowohl auf dem Palm, als auch Computer auf möglichst geringe Werte einstellen, z.B. 4800 Baud). Möglichst wenige Plätze wählen, der Palm ist langsam! http://www.segelflug.de/segelflieger/michael.meier/

 

Eventuelle Flugbeschränkungsgebiete auf dem Palm spielen, aber Vorsicht! mancher Palm braucht auch 20s um das nächste Bild aufzubauen. Fliegen kann man damit NICHT!

 

c) Palm und GPA verbinden und Soaring Pilot starten. Wenn die Anzeige erscheint: NOSAT hat man Glück gehabt und alles ist bestens, denn GPS und PALM „reden“ miteinander. Wenn NOGPS erscheint, muß man:

 

-         Garmin einstellen damit er ein NMEA Signal schickt (manchmal in der Software versteckt, hat mich bei unserem MoSe einige Stunden gekostet)

-         Garmin auf die richtige Baud Rate einstellen (möglichst klein, also z.B. 4800)

-         Palm auf richtige Baud Rate einstellen. Muß Identisch sein mit der Garmin Baud Rate!

-         Wenn es immer noch nicht geht, Kabel prüfen.

 

Zwischen all diesen Schritten immer Programm runterfahren, beide Geräte ausschalten und immer von neuem Versuchen. Eine Änderung der Baud Rate wird bei manchem Garmin erst wirksam, wenn man ihn ausschaltet.

 

Und immer Bedenken, dass der Palm und die Verbindung langsam ist! So kann das Aufspielen aller Flugplätze Deutschlands gerne 30 MINUTEN dauern.

 

II. 2 Teurere Lösung

 

Für den Wettbewerbspiloten führt kein weg an einem Logger vorbei. Die beispielhafte Kombination lautet:

 

-         Volkslogger (als Logger und GPS Empfänger)

-         Compaq IPAQ

-         WinPilot

 

Hierzu würde ich gerne auf den folgenden Link verweisen : www.drgaida.de/montagegarr.htm